Klasse: Ordnung: Familie: Gattung: |
Mammalia (Säugetiere) Artiodactyla (Paarhuftiere) Hippopotamidae (Flusspferde) Hippopotamus (Flusspferd) |
Flusspferde waren früher viel verbreiteter als heute. Es gab sie sogar zeitweise im mittleren und südlichen Europa, in Asien und in Indien. die geologisch ältesten Flusspferdfunde stammen angeblich aus Spanien und Italien, spätere Formen waren sogar bis nach England verbreitet. In Europa starben die Flusspferde jedoch während der Eiszeit aus.
In frühgeschichtlicher Zeit war das Flusspferd noch häufig in den Gewässern Nordafrikas, also auch am Unterlauf und an der Mündung des Nils anzutreffen. Von dort stammen die ersten Re-Importe nach Europa, wodurch der Name Nilpferd geprägt wurde. Seit etwa 120 Jahren sind die Tiere am Nil jedoch ausgerottet. Zum einen wurden sie durch einheimische Bauern getötet, weil sie bei ihren nächtlichen Weideaktionen ganze Felder vernichteten. Den größten Anteil an der Ausrottung hatten aber europäische Jäger. Nach wie vor werden Flusspferde wegen ihrer mächtigen Zähne erlegt, die als "Elfenbein" gehandelt werden.
Heute beschränkt sich ihr Verbreitungsraum auf Afrika südlich der Sahara, vom Sudan bis Südafrika, von der Ost- bis zur Westküste. Größere Populationen findet man meist nur noch in Reservaten und Nationalparks. Die Verbreitungskarte zeigt grün die heutigen und rot (sehr wage) die historischen Gebiete an.
Es gibt es nur noch zwei Arten, das große Flusspferd (Hippopotamus amphibius) alias Nilpferd und das Zwergflusspferd (Choeropsis liberiensis).
Das die Lebensweise der Flusspferde in manchen Beziehungen an Wale erinnert, ist kein Zufall. 1999 konnten japanische Biologen durch Erbgutanalysen nachweisen, dass die Meeressäuger mit den wasserliebenden Landtieren viel enger verwandt sind als mit den Schweinen, wie bis dahin angenommen.
Warum Flusspferde nur selten als Fleischlieferanten genutzt werden, ist bis heute nicht geklärt. Das Fleisch gleicht dem von Rindern und ist fettarm. Nilpferde lassen sich relativ leicht in Gefangenschaft züchten, bekommen häufig Nachwuchs und haben eine einfache Ernährungsweise. Schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts vertraten Wissenschaftler die Meinung, dass sich die Fleischkolosse als Nutztier geradezu anbieten, durchgesetzt hat sie sich aber nie. Vielleicht sind die Versuche der landwirtschaftlichen Nutzung aber auch am Gefühlsleben der sehr sensiblen Tiere gescheitert.
Verbreitungskarte: Tommyknocker; gemeinfrei. Die Originaldatei ist hier zu finden.
Fotos: eigene Werke.
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